Dump Dropbox – Warum es keine gute Idee ist, den Wettbewerb schlecht zu machen

Julian —  14. March 2013 — 7 Comments

Gestern bin ich durch Facebook auf die Kampagne “Dump Dropbox” aufmerksam geworden. Da gibt es eine Website und eine Facebook Seite auf der jemand die Nachteile von Dropbox auflistet, auf die Schwächen des Service hinweist und eine Menge negative Artikel zu Dropbox zusammengetragen hat. Obwohl das inhaltlich meiner Meinung nach alles richtig ist, kann man auf der Facebook Seite sehr gut sehen, wie das nach hinten losgeht. Alle Posts von anderen Usern, die eine Meinung zum Ausdruck bringen, schreiben ausschliesslich positiv über Dropbox. Ebenfalls komisch ist, dass nirgendwo der Urheber dieser Aktion angegeben ist. Ich weiss ja nicht, ob man in den USA kein Impressum braucht, aber trotzdem wirkt das schon sehr seltsam. Wenn man so etwas macht, sollte man wenigstens die Eier haben, seinen eigenen Namen dazu zu schreiben. Kommt ja eh raus.

Mir geht es genauso, wie einer der Kommentatoren auf der Facebook Seite: Selbst wenn das Produkt kostenlos und hundertmal besser ist als das von Dropbox, würde ich es doch nicht nutzen. Mit einem solchen Stil disqualifiziert man sich einfach selbst. Genauso halte ich es auch in persönlichen Gesprächen: Man darf – bis auf ganz wenige Ausnahmen – niemals die Konkurrenz schlecht machen. Das geht fast immer nach hinten los. Aber warum? Ich denke es wirkt einfach feige, wenn einem nichts besseres einfällt.

Aber was wären gute Alternative, wenn man sich vergleichen will oder sogar muss, weil der Kunde einen danach fragt? Man kann charmant die Antwort verweigern, so tun als kenne man die Schwächen nicht oder die Frage geschickt überhören. Erfahrene Leute machen es am besten einfach wie Politiker und antworten mit etwas, was gar nicht zur Frage passt. Beispielsweise mit den eigenen Stärken. Wenn man lange genug redet, merkt der Gesprächspartner das meistens gar nicht. Und wenn einen der Andere gar nicht von der Angel lässt, dann nimmt man entweder eine ganz minimale Schwäche oder man hebt eine total banale Fähigkeit des Wettbewerbs als Stärke hervor. Am besten eine die der Kunde eh nicht braucht. “Soweit ich weiss läuft deren Software sehr gut unter HP-UX” oder so etwas in der Art.

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