Gestern habe ich auf netzwertig einen Post gelesen über einen Menschen, der seinen physikalischen Besitz auf 100 Gegenstände reduziert hat. In dem Artikel wurde auch erwähnt, dass der durchschnittliche Deutsche etwa 10.000 Gegenstände hat. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann mit so wenigen Dingen auszukommen, hat dieses unbeschwerte Leben durchaus einen gewissen Reiz und ich finde auch, dass Besitz auch belasten kann.
Ich denke allerdings von mir selbst, dass ich weit über dem Durchschnitt liege. Zum einen habe ich einen großen Abstellraum, der es mir ermöglicht auch die nutzlosesten Dinge sehr lange aufzuheben und zum anderen trenne ich mich auch grundsätzlich ungern von Sachen. Ich könnte es ja noch einmal brauchen. Ich bin kein Messie und ich kann auch Dinge wegwerfen, verkaufen oder weitergeben, aber im Zweifelsfall hebe ich es eben lieber auf.
Klassisches Beispiel: Jedes elektronische Gerät kommt mit einer Handvoll Zubehörteilen für die verschiedenen Anwendungsfälle. Also Stecker für andere Länder, Aufhängungsvorrichtungen, Zusatzkabel oder Adapter, die man nur in ganz speziellen Fällen braucht. Ich kenne Menschen die werfen das einfach weg. Man braucht es eh niemals mehr. Gerade bei technischen Dingen ist die Nutzungsdauer ja eh gering, weil alles kurz nach Ende der Garantiezeit kaputt geht. Und sollte man es doch brauchen, kann man es sicher irgendwo wieder kaufen. In Summe ist das einfacher und kostet wahrscheinlich sogar weniger Energie. Ich hingegen packe das Zeug in einer Schachtel irgendwo hin und da liegt es dann, auch wenn ich das eigentliche Gerät schon längst nicht mehr habe.
Aber auch andere Dinge hebe ich gerne auf. Ich habe immer noch einen Teil meiner Schulhefte, einen Haufen Sachen die ich als Kind mal aus irgendeinem Grund gemocht oder Dinge die ich früher produziert habe. Selbst die alten Hefte der Schülerzeitung liegen bei mir noch irgendwo rum. Zumindest bei jedem Umzug habe ich mir das Gelumpe ja auch einmal angesehen und dabei in Erinnerungen geschwelgt. Dazu kommen dann jede Menge Bücher, die ich nie mehr lesen und Klamotten die ich nie mehr anziehen werde.
Da ich sowieso die komplette Wohnung mal wieder entrümpeln wollte, habe ich das ganze gleich mit einem messbaren Ziel versehen:
Ich werde in den nächsten 30 Tagen mindestens 1.000 Gegenstände loswerden.
Folgende Regeln habe ich mir auferlegt:
- Es müssen Dinge sein, die mir gehören und sich in meinem Einflussbereich (Wohnung, Garage, Büro, usw.) befinden und da theoretisch auch noch ewig liegen könnten. Müll oder Sachen, die ich sowieso wegwerfen muss, zählen also nicht.
- Loswerden bedeutet wegwerfen, weitergeben oder verkaufen. Die Sachen müssen bis zum Ablaufdatum wirklich weg sein oder es muss zumindest klar sein, dass sie nur auf das Auktionsende bei ebay oder eine bereits vereinbarte Abholung warten.
- Gleichartige, kleine Dinge zählen als 1 Stück. Ich kann also nicht einfach 1.000 Schrauben wegwerfen. Eine Packung Schrauben zählt einmal. Eine weitere Packung allerdings wieder als eins. Dinge die man nur gemeinsam verwenden kann, zählen ebenfalls als ein Gegenstand. CDs, da habe ich allerdings fast keine mehr, zählen pro Stück, ein Paar Schuhe als ein Gegenstand, usw. Ich erlaube mir das frei selbst auszulegen, werde aber auch nicht bescheissen.
(Bild CC)
Habe dein Ziel in den letzten 7 Tagen erfolgreich umgesetzt. Allein 200 CDs/DVDs, 50(!) Patchkabel und unzähligen Kleinkram, den ich aus diversen Schubladen und Kartons im Keller gekramt habe. Und ja … das befreit.
Das wird bei mir schwerer, weil ich nichts in diesen Stückzahlen habe. Höchstens Bücher vielleicht.