Archives For Strategy

Das Geschäftsmodel Massenabmahnung scheint gescheitert zu sein. Wie Heise berichtet hat Digiprotect, eines der ersten Unternehmen dass massenhaft Abmahnungen an Tauschbörsennutzer veranlasst hat, Insolvenz angemeldet. Kurz vorher hat sich die Firma noch von Digiprotect in FDUDM2 GmbH umbenannt. Nun hat das Amtsgericht Frankfurt am 15. Februar das Insolvenzverfahren eröffnet. Die Firma wurde vom Musikproduzenten Moses Pelham (Sabrina Setlur, Rödelheim Hartreim Projekt oder Glashaus) mitgegründet, der selber ja schon einmal mit dem Urheberrecht in Konflikt geriet, weil sein für Sabrina Setlur produziertes Lied “Nur mir” enthielt Teile eines Liedes von Kraftwerk enthielt.

Ich würde mal sagen damit ist das Thema Massenabmahnungen als Geschäftsmodel wohl erledigt. Es formiert sich immer mehr Gegenwehr, die Politik macht immer mehr Regelungen die den Schadensersatz begrenzt und auch die Gerichte werden immer restriktiver. Wahrscheinlich kann man in einigen Nischen hin und wieder noch ein bisschen Geld dazuverdienen, aber nachhaltig dürfte das ganze nicht sein.

Ursache und Wirkung

Julian —  26. November 2012 — Leave a comment

Warum passiert es so oft, dass Leute bei der Lösung komplexer Probleme die Situation oft noch verschlimmern?

Dazu passt sehr gut diese Meldung aus der Süddeutschen Zeitung:

Es sollte ein großer Befreiungsschlag gegen die Hoster illegaler Kopien sein. Doch womöglich hat sich die Filmindustrie mit der Stilllegung des Filehosters Megaupload sogar Schaden zugefügt. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Studie, die an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Copenhagen Business School entstanden ist.

Laut den Autoren Christian Peukert und Jörg Claussen seien die Einnahmen vieler Kinofilme seit Januar 2012, dem Zeitpunkt der Schließung von Megaupload, messbar zurückgegangen.

Aus entrepreneur.com:

  1. If you don’t enjoy it, don’t do it. You must love what you do.
  2. Be innovative: Create something different that will stand out.
  3. Your employees are your best asset. Happy employees make for happy customers.
  4. Lead by listening: Get feedback from your staff and customers on a regular basis.
  5. Be visible: Market the company and its offers by putting yourself or a senior person in front of the cameras.

(Bild CC)

Der Zalando Effekt

Julian —  18. July 2012 — Leave a comment

Zalando scheint im stationären Handel anzukommen. Genau wie im Buchhandel, leiden immer mehr, bis vor kurzem absolut etablierte Player aus der Schuhbranche unter Zalando.

Exciting Commerce schreibt:

(Bild CC)

Apple, Google, Facebook, Amazon dominieren die Nutzung im Internet. Das Video gibt einen Überblick über Strategien und Geschäftsmodelle der “Großen Vier” und deren Bedeutung für die Nutzer:

Ganz interessanter Artikel in Forbes, wie man die vielen Challenges und Aufgaben als Gründer oder Führungskraft in der Griff bekommen kann. Nämlich durch Schubladendenken nach dieser 5 Punkte Anleitung:

  1. Schublade bilden und die Aufgabe von allen anderen Problemen und Aufgaben isolieren.
  2. Sich absolut auf eine dieser Schubladen konzentrieren, allerdings nur für eine recht kurze Zeit
  3. Sich durch die Aufgabe vorarbeiten und sobald nachhaltiger Erfolg eintritt
  4. Die aktuelle Schublade schliessen und sich auf die nächste konzentrieren
  5. Zu allem was keine eigene Schublade verdient konsequent “Nein” sagen

Naja die 5 Punkte finde ich ein bisschen arg vereinfacht, wobei es schon Sinn macht, sich immer nur auf eine einzige Sache zu konzentrieren und die Dinge immer losgelöst von den anderen zu betrachten. Ansonsten wird man wahrscheinlich sowieso verrückt.

Im Harvard Business Review Blog habe ich heute einen interessanten Artikel mit dem Titel “The Cracks are Starting to Show at Apple” gelesen. Der Autor behauptet, dass der Glanz von Apple die ersten, kleinen dunklen Stellen bekommt. Aus zwei Gründen:

1. Probleme von oben: Steve Jobs hat vor den letzten Erfolg von Apple bereits die Computerindustrie als früherer Chef von Apple und dann die Unterhaltungsindustrie bei Pixar revolutioniert. Und das ganze jeweils unter Einsatz seines eigenen Kapitals und seiner eigenen Glaubwürdigkeit. Das hat dazu geführt, dass er mit den beiden Bereichen mehr als jeder andere vertraut war und die noch unerschlossenen Gebiete bestens kannte. Tim Cook auf der anderen Seite kommt aus einem komplett anderen Bereich, nämlich Operations und Supply Chain. Und das sieht man auch daran, womit er sich jetzt beschäftigt, wie beispielsweise den Arbeitsbedingungen in den chinesischen Foxconn Werken. Steve Jobs war das Thema vermutlich herzlich egal und hat es anderen überlassen.

2. Probleme von unten: Auch an der Basis fängt es an zu brodeln und es gibt Probleme mit den Arbeitern bei Apples Zulieferern und auch in den Apple Stores, wo die Mitarbeiter eine Gewerkschaft gründen wollen und sich über die schlechte Bezahlung wundern, während sie gleichzeitig rekordverdächtige Umsätze einfahren.

Die beiden Themen zusammen genommen könnten nach Meinung des Autors langfristig große Probleme für Apple bedeuten. Dazu kommt, dass disruptive Technologien in der Regel etwa 5 Jahre benötigen um sich durchzusetzen. Solange könnte der Vorrat von Steve Jobs noch anhalten, aber danach dürften Apple die Ideen ausgehen, denn es gibt Studien die zeigen, dass innovative Unternehmen auch immer von innovativen Köpfen geführt werden. Und das ist Tim Cook nun einmal nicht.

Das Erfolgsrezept von Apple

Julian —  24. February 2012 — Leave a comment

Greg Joswiak, Apples Vice President für iPod, iPhone und iOS Marketing hat letztes Jahr auf einem Vortrag die 4 Schlüsselprinzipien für den Erfolg von Apple enthüllt. Ich habe mal versucht die kurz und auf Deutsch wieder zu geben:

  • Fokus: Nein sagen und und sich nur auf wenige Dinge konzentrieren
  • Simplicity: Komplizierte Dinge einfach umsetzen
  • Mut: Nicht an alten Dingen hängen, auch wenn man selbst damit erfolgreich war
  • Exzellenz: Wenn Du bei Markteintritt nicht der Beste sein kannst, dann lass es

Zum kompletten Artikel, mit etwas längeren Erklärungen (via TUAW).

Um (…) Innovationsprojekte anzustoßen, stellte Jeff Bezos mit seinen Kollegen bei Amazon immer wieder folgende Frage in den Mittelpunkt: “Was wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht ändern?”

Die meisten Unternehmen machen es umgekehrt: Sie verwenden viel Zeit auf die berechtigte Frage, was sich voraussichtlich in den nächsten fünf bis zehn Jahren überhaupt ändern wird. Die gegenteilige Frage wird häufig vernachlässigt. Doch wer sie beantwortet, gewinnt unweigerlich ein tieferes Verständnis der Kundenbedürfnisse und der Unternehmensumwelt.

Interessanter Artikel über Amazons Jeff Bezos auf Spiegel Online